Tourentipps Umbrien

Diese Seite enthält spezielle Infos, die wir für Gleichgesinnte aufgeschrieben haben, die eine Radtour in Umbrien und dem Apennin fest ins Auge fassen. Radfahren dort ist eine heftiger Variante und erfordert Kondition und eine gewisse technische Ausrüstung. Wir wären froh gewesen, hätten wir einiges davon vor oder auf der Tour bereits gewusst. Man muss die Beschreibungen zur Tour mit einer Karte neben dran nachvollziehen.

 

Im Folgenden die einzelnen Streckenabschnitte chronologisch mit Anmerkungen:

Blick auf Cortona
Blick auf Cortona

Arezzo – Cortona

[46 km] (450 Hm)

Ankunft in Arezzo 11:49 – Olmo - Frassineto – Castroncello – Santa Agata – Cortona (494 Hm)

Charakter: Schöne Einstiegstour durch das ruhige, weite Chianatal, fast ohne Verkehr, wo man sich allerdings gerne verfährt. Schlußanstieg nach Cortona auf zwei Zufahrten möglich. Die Nordzufahrt kann man fahren, wenn man es sich beweisen muss (>10% Steigung), die Südwestzufahrt über Camucia auch noch ganz gut, aber aufgrund der Serpentinen bei weitem nicht so steil.

Anmerkung: genau das Richtige für den ersten Tag.


 Blick vom Weg nach Montone zurück ins Tibertal auf den gerade überquerten Höhenrücken
Blick vom Weg nach Montone zurück ins Tibertal auf den gerade überquerten Höhenrücken

Cortona - Montone

[47 km] (700 Hm)

Cortona – Portole [10 km](824 Hm) – Passo di Cerventosa - Trestina [36 km] - Promano – Montone [47 km](482 Hm)

Charakter: Überquerung des ersten Appenin-Bergrückens. Steigung gleichmäßig, nach 10 km berauf folgt dann eine noch längere, aussichtsreiche Abfahrt ins Tibertal. Gute Verpflegungsmöglichkeiten in Portole, wo auch der höchste Punkt erreicht wird. Ab Trestina wird es flach, laut und unansehlich, Querung des Tals Richtung Promano, danach links ab in zwei anstrengenden Etagen nach Montone, das über dem Tibertal thront.

Anmerkung: Schöne Tour, Montone ist ein Kleinod am Wegesrand, das man nicht links liegen lassen darf! Schöner Standort für eine Übernachtung.

 


Blick von Montone nach Osten Richtung Pietralunga
Blick von Montone nach Osten Richtung Pietralunga

Montone - Gubbio

[48 km] (600 Hm)

Montone– Pietralunga [17 km] - Macaiana – Nerbisci – Gubbio (522 Hm)

Charakter: Typisches Nordumbrien. Zunächst von Montone downhill auf die Straße nach Pietralunga, die in einem kleinen Tal verläuft, immer sanft bergan mit kurzen Anstiegen, wenn die Straße an den Hang ausweichen muss. Bis Pietralunga viel Einsamkeit, das Städtchen sieht von unten interessant aus, die Auffahrt lohnt aber nicht. Besser vorher rechts ab Richtung Gubbio. Dann muss man eine heftige Anhöhe in Serpentinen überwinden (2 km) und wird oben, vor die Wahl gestellt, ob man nach links über S. Benedetto oder nach rechts Richtung Mociana abfahren will. Wir wählten letzteres, da eine angenehme Fahrt auf dem Höhenkamm vor der Abfahrt auf die N 219 Umbertide-Gubbio erkennbar war. Auf der stärker befahrenen Straße dann bis Mociana, dort rechts auf das Sträßchen nach Ponte d'Assisi. Man fährt durch die Ebene um Gubbio, das bald am Hang erscheint. Auf dieser Straße bleiben bis zur Gabelung Richtung S. Martino in Colle. Nach links Richtung Gubbio, schöne Stadteinfahrt.

Anmerkung: angenehme, nicht zu anstrengende Tour. Man muss Nordumbrien und Gubbio nicht unbedingt gesehen haben. Aber wenn man es will, dann sind beiden beschriebenen Touren empfehlenswert.

 


Blick zurück auf Gubbio
Blick zurück auf Gubbio

Gubbio – Spello

[61 km] (700 Hm)

Gubbio – Castel d’Alfio – Col Palombo [17 km] - Casa Castalda [24 km](521 Hm) - Piano d. Pieve – Assisi [50 km] - Spello

Charakter: Schwere Strecke, ab Casa Castalda nicht mehr empfehlenswert.

Man verläßt Gubbio durch die Porta Romana Richtung Süden. Die N 219 führt nach 5 km nach S. Marco, kurz vor Castel d'Alfio geht es rechts Richtung Casa Castalda (SP 240). Es geht flach und nahezu verkehrsfrei weiter an den Rand der ersten Hügelkette vorbei an einem Zementwerk. Danach ein erster schwerer Anstieg von 1,5 km Länge im Wald, danach 3 km Abfahrt ins Tal des Fiume Chiasco. Über die Brücke, dann nochmals ca. 100 Hm hoch nach Colpalombo. Der Ort (Bar, Alimentari) liegt auf halber Höhe, es folgen weitere 2 km Anstieg durch Wiesen und Felder mit weiten Blicken. Schöne Fahrt auf der Höhe bis kurz vor Casa Castalda, steile Abfahrt in den Ort. Wichtig: Für die nächsten 15 km ist hier die letzte Möglichkeit für Versorgung!

Auf der Hauptstraße in Casa Castalda 300 m Richtung Gualdo Tadino, dann nach rechts Richtung Colle Monticio abbiegen. Eine anstrengende Kraxelei mit vielen harten Anstiegen und kurzen Abfahrten beginnt, die erst nach 10 km mit der Einmündung in die N 444 endet - schlimmes Teilstück! Die N 444 Richtung Assisi ist dann etwas für "Gemußradler": 8 km abwärts ohne zu bremsen und zu treten - einfach nur rollen lassen. Im Tal - nach 2 Tagen Nordumbrien - erstmals wieder Mittelmeer-Vegetation: Ölbaume, Zitronen, Feigen. Ab Piano di Pieve ein leichter Anstieg, an einer Schlucht entlang nach Assisi. Einfahrt nach Assisi durch die ungewohnte Ostseite, den Rummel am besten beiseite lassen, einen Cappuccino trinken und dann weiter Richtung Spello (gut ausgeschildert). Abfahrt in die Valle Umbra, 5 km im Tal, dann schon mit etwas Anstrengung zur Piazza Kennedy. Will man in Spello bleiben, so steht einem noch ein ätzender innerörtlicher Anstieg durch die Via Cavour bevor, denn die meisten Hotels befinden sich oben in der langgestreckten Altstadt.

Anmerkung: Mein dringender Rat ist, sich die Strecke ab Casa Castalda nicht anzutun. Sie ist nicht besonders schön und unnötig schwer. Wer Richtung Assisi will, kann in Casa Castalda die N 318 nehmen, die uns ebenfalls nicht befahren schien. Sie führt im Tal um den Monte Subassio herum.

Spello ist nicht das schönste Städtchen in der Valle Umbra. Unser heißer Tipp: nach Bevagna!


In der Valle Umbra
In der Valle Umbra

Spello – Spoleto

(250 Hm) [51 km]

Spello – Canara - Bevagna – Casevecchie - Cannaiola - C. S. Giovanni - Pontebari - Spoleto (396 Hm)[59 km]

Charakter: Ohne Höhepunkte durch die Valle Umbra . Zum Schluß hoch nach Spoleto.

Anmerkung: etwas monotones Landschaftsbild, aber irgendwie muss man halt darunter und ein Tag ohne wesentliche Höhen tut auch ganz gut.


Spoleto – Norcia

[56 km] (1.000 Hm)

Spoleto – Forca di Cerro (734 Hm)- Meggiano - Cerreto di Spoleto - Norcia (604 Hm)[48 km]

Charakter: Eine der dramatischsten Strecken der Tour, der Einstieg in Umbriens alpine Welt, anstrengend aber absolut lohnenswert.

Von der Piazza Garibaldi stadtauswärts Richtung Foligno/Terni/Norcia. Achtung: bis Piedipaterno keine Bar mehr! A3 erscheint, nach 1 km ist links eine Tankstelle, an der Ampel Abzweig nach rechts zur A3 nehmen, unter der Autobahn durch, dann aber nicht den Schildern Norcia/Cascia nach links folgen, sondern nach rechts Richtung Piedipaterno (SS 395) abbiegen. Ab sofort kein Verkehr mehr. Es folgt eine der schönsten Paßauffahrten. Gleichmäßig und immer wieder mit schönen Ausblicken zurück in die Valle Umbra geht es 9 km lang nach oben bis zur Forca di Cerro. Traumhafte Abfahrt über der Valnerina.

Wir haben den Fehler gemacht, auf halber Höhe nach links Richtung Meggiano abzubiegen, in der Annahme mit der Straße am Hang die vermeintlich vielbefahrene Talstraße zu meiden und Ausblicke von der Höhe zu genießen. Erstens stimmt das nicht, die N 209 ist nur mäßig befahren und zweitens sieht man von oben recht wenig von der Valnerina. Dafür nimmt man eine der schlimmsten Strecken mit schweren, harten Anstiegen in Kauf. 3 schwere Anstiege vor den Dörfern Montefiorello, Meggiano und Macchia. Zuguterletzt auch noch über einen nicht aus der Karte ersehbaren Paß von bestimmt 800 m, bevor die steile Abfahrt nach Borgo Cerreto kommt, dort endlich ein Ristorante. Diese 15 km waren die übelsten auf der Tour.

Jetzt auf der N 209 aufwärts. Vor Triponzo über eine riesige Brücke das Tal Richtung Norcia queren. Ein 1 km langer Tunnel folgt - machbar. Achtung: Die auf Karten eingezeichnete Umgehung über den Ort Triponzo existiert nicht! Man muß durch den Tunnel. Weiter immer leicht berauf auf der N 396 in engem Corno-Tal mit hohen bewaldeten Bergen nach Norcia. Schöne Strecke - wären da nicht 11 kürzere Tunnels und Galerien. Vor Norcia öffnet sich das Tal und das beeindruckende Panorama der Monti Sibillini erscheint. Noch etwas Power ist zum Anstieg bis Norcia nötig und dann rollt man direkt in die Fußgängerzone dieser liebenswerten Stadt.

Anmerkung: Dringender Rat, nicht die beschriebene Mittelstrecke zu fahren, sondern bis Piedipaterno abzufahren und die N 209 im Tal zu nehmen. Wir fanden sie in Gegenrichtung ganz toll. Psychologische Vorbereitung/Absprachen auf die 11 Tunnels bis nach Norcia nortwendig. Norcia selbst ist klasse.


Norcia - Piano grande di Castelluccio - Norcia

[40 km] (1.000 Hm)

Charakter: Das Highlight einer Tour durch den märkisch-umbrischen Appenin. Mit Tagesgepäck von Norcia aus für Trainierte zu schaffen. Es geht 20 km am Stück hoch, aber bis kurz vor der letzten Kuppe in erträglicher Steigung.

Norcia Richtung Süden verlassen, nach 2,5 km kommt der Abzweig links Richtung Castelluccio. Ab da nur noch aufwärts zuerst durch Wald mit etwas Schatten, dann nach dem Abzweig von der Hauptstrecke nach Ascoli Piceno schattenlos. Immer bergan mit grandiosen Ausblicken in die Gebirgswelt um Norcia. Bis 1.100 Hm geht das ganze recht gut, dann taucht man ein zwischen die mit grünem Gras bewachsenen Berge. Man kann sich nicht vorstellen, wo sich hier der Zugang zu einer Hochebene befinden soll. Die Steigung wird stärker und findet ihren Höhepunkt nach einem letzten Abzweig Richtung Castelluccio auf 1.300 m. Dann geht es nochmals 200 Hm über eine letzte Kuppe, ein Refugio (April bis September bewirtschaftet) taucht auf und hat man das passiert, öffnet sich plötzlich der Blick in die Hochebene. Grandios!

Hat man nicht gerade dermaßen Pech mit dem Wetter wie wir, kann man die hart erkämpften letzten 200 Hm wieder abfahren und kommt in eine riesige Blumenwiese, hinter der sich die teils noch mit Schnee bedeckten Berge der Monti Sibillini auftürmen. Nach Castelluccio sind es dann nochmals 10 km und wieder 200 Hm. Wer das nicht will, hat eine wunderschöne Abfahrt zurück nach Norcia vor sich.

Anmerkung: Das muß man einfach fahren! Nur am Anfang mit etwas Autoverkehr. Nach dem Abzweig nach Ascoli Piceno ohne ein Auto.


In der Valnerina
In der Valnerina

Norcia - Terni – Orvieto

[67 km] (immer nur abwärts)

Charakter: Zuerst das Cornotal wieder zurück (siehe Spoleto-Norcia), ins Valnerina und auch der Talstraße N 209 immer leicht abwärts. Ab S. Anatoli verschwindet der überwiegende LKW-Verkehr in den Tunnel nach Spoleto und eine abwechslungsreiche Landschaft mit kleinen Feldern und Gärten umrandet von bewaldeten Bergen gehört einem mehr und mehr allein. Bis kurz vor der Industriestadt Terni geht das so, dann passiert man die Wasserfälle Cascade del Mamore und eine verkehrsreiche Einfahrt beginnt. Wir sind gleich an den Bhf. gefahren, um von dort nach Orvieto überzusetzen.

Anmerkung: Schöne Talfahrt durchs Valnerina. Wer es nicht so eilig hat, ist nicht schlecht beraten, sich etwas Zeit zu lassen und eine Übernachtung in einem der pittoresken Dörfer am Hang einzuplanen.


Orvieto - Todi

[47 km] (800 Hm)

Orvieto – Prodo – Colonetta – Le Caselle (637 Hm)[26 km] - Todi

Charakter: Ruhige Tour durch offenes Hügelland, man wird ge- aber nicht überfordert und man hat noch genügend Kapazitäten, um die schönen Aussichten auf Orvieto und Todi zu genießen.

Nach der Abfahrt aus Orvietos Oberstadt fährt man in Orvieto-Scalo immer Richtung Marsciano und gelangt so auf die N 79. Ab da kann man dann nichts mehr falsch machen. Warnung vorweg: Erst in Quadro gibt es wieder Bar/Ristorante. Nach Orvieto folgt ein langgezogener, 10 km langer Anstieg bis Colonetta, dann Abfahrt bis Prodo. Wieder ein allmählicher Anstieg und Fahrt auf der Höhe. Rauschende kurvenreiche Abfahrt ins Tibertal immer Todi im Blick. Man erreicht die N 448, biegt nach links und überquert gleich darauf bei dem hübschen Ort Pontecuti den Tiber. Der schwerste Anstieg folgt jetzt, in 2 Etappen nach Todi. Tipp: Wer sich die letzten Hundert Höhenmeter sparen will, biegt zur Porta Orvietana ab. Dort ist ein großer Parkplatz, von dem einem ein Funicolare samt Rädern kostenlos in die Altstadt bringt.

Anmerkung: Sehr empfehlenswerte Strecke, schöne Ausblicke, fast kein Verkehr. Die gelegentlich empfohlene Variante über die N 448 ist eine flachere, aber sehr verkehrsintensive Alternative.


Todi – Schiopello

[44 km] (300 Hm)

Todi - Fratta - Marsciano - Cerqueto - Mercatello - Schiopello

 Irgendwie muß man ja zu seiner FeWo kommen.

Nichts nachfahrenswertes!